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Hispaman Xtreme Triathlon – Back to the Roots!

Von 13. Oktober 2019Januar 20th, 2022Triathlon, Wettkämpfe5 Minuten Lesezeit

Martin finished in beeindruckender Manier

Um 7 Uhr morgens ist es noch vollkommen dunkel in Peniscola. Im fahlen Schein der Laternen auf der Uferpromenade haben sich am Strand 69 Athleten versammelt. Sie werden in wenigen Minuten eine extreme Herausforderung in Angriff nehmen, einen Langdistanz-Triathlon mit 3,8 km Schwimmen im Mittelmeer, 180 km Radfahren mit 3.700 Höhenmetern und einem Trail-Marathon mit noch einmal 2.000 Höhenmetern. Der Erste wird 13 Stunden für diese Distanz benötigen. 58 Athleten werden das Ziel erreichen, die letzten noch knapp vor der Cut-Off –Zeit von 20 Stunden. Aus ihren Gesichtern liest man Hochspannung, Entschlossenheit, aber auch eine gehörige Portion Demut vor dem, was vor ihnen liegt. Die Athleten – darunter vier Frauen – kommen weltweit aus 22 Ländern, zwei aus Deutschland, einer davon ist UNSER Martin.

Beim Hispaman gibt es keine Versorgung auf der Strecke von Seiten des Veranstalters. Das Support-Team bestehend aus Bine, Nadja, Manuel und Stefan ist stolz darauf, ihn unterstützen zu dürfen.

Der Startschuss fällt! Nebelkerzen in rotem Licht und mystische Musik ergeben eine geradezu surreale Stimmung. Viele der Supporter und Zuschauer haben Tränen in den Augen. Noch einige Augenblicke sieht man die roten Badekappen, dann sind alle im schwarzen Meer verschwunden, auf dem Weg zur ersten beleuchteten Boje in einem Kilometer Entfernung, die man mit Mühe am Horizont erkennt.

Hispaman Xtreme Triathlon 2019 from Hispaman Xtreme Triathlon on Vimeo.

Zwölf Stunden später in Benafigos, einem kleinen Ort hoch oben auf einem Berg im Hinterland von Castellon. Martin kommt nach 13 km Laufen zur ersten Verpflegungsstation. Er hat das Schwimmen mit Bravour hinter sich gebracht. Beim Radfahren war er genau nach Marschtabelle unterwegs; zügig, aber nicht zu flott, denn er wird seine Körner beim Laufen noch brauchen. Es geht ihm gut. Er ist, wie schon den ganzen Tag, zuversichtlich und guter Laune. Die Dämmerung ist angebrochen, zusätzlich zieht Nebel auf. In ein paar Minuten wird es dunkle, rabenschwarze Nacht sein. Ab hier wird Martin von Nadja und im Wechsel von Bine und Stefan begleitet werden. Die Strecke ist knüppelhart, 90% Singletrail, Geröll, Felsen, lange Passagen durch ausgetrocknete Flussbetten, steil bergauf, steil bergab, oftmals nur mit Klettereinlagen zu bewältigen. Die Strecke ist hervorragend mit reflektierenden Flatterbändern ausgeschildert, trotzdem ist es neben der unfassbaren physischen auch eine riesige mentale Herausforderung hier draußen voran zu kommen. Man fühlt sich verloren mitten in der Wildnis, mitten in der Nacht. Die Sicht auf die Welt verkleinert sich auf den Lichtkegel der Stirnlampe. Martin ist müde, aber er kommt gut voran. Konzentration und Trittsicherheit ist jetzt enorm wichtig. Stolpern und stürzen, das wäre jetzt der GAU. Noch einmal sechs Stunden später – Ziel in Vistabella del Maestrat. Von km 39 bis 41 hat Martin vertikal noch einmal 400 Meter bergauf bewältigt. Auf den letzten paar hundert Metern in den mittelalterlichen Ort hinein geht es leicht bergab. Die Emotionen beim Zieleinlauf sind mit Worten nicht zu beschreiben. Martin ist im Ziel, überglücklich, es geschafft zu haben. Es ist unfassbar, welche Leistung er vollbracht hat. Was dieser Wettkampf mit einem Athleten macht, kann man am besten aus Martins Worten lesen: „Dass wir die Ziellinie gestern noch vor der Cut-off-Zeit überschreiten konnten, ist ein unglaubliches Geschenk, für das ich gar nicht genug dankbar sein kann.“

Nach der fast zweistündigen Rückfahrt gibt es in der Unterkunft fettige, salzige Pizza und eine Flasche Wein, die Martin mit seinem Support Team leert. Um sechs Uhr Morgens sind dann alle in ihren Betten.

Aber noch ist diese wundervolle Geschichte nicht zu Ende. Am nächsten Tag findet vor der grandiosen Kulisse der Burg in Peniscola die stimmungsvolle Siegerehrung und Überreichung der Finisher-Shirts statt. Der jeweils 1. und 2. bei Frauen und Männern erhalten einen der äußerst begehrten 250 Startplätze für den Norseman 2020, der ultimative Höhepunkt der Xtreme Triathlon World Series. Zusätzlich werden 4 weitere Startplätze unter allen Finishern verlost. Martin traut seinen Ohren nicht, als seine Nummer aus dem Lostopf gezogen wird : „Numero quarenta y uno – Martin Kriewald !!!“

Die unglaubliche Herausforderung geht für Martin also nächstes Jahr am 1. August weiter. Um 5:00 Uhr startet der Norseman mit einem Sprung aus vier Meter Höhe in den 13-15° kalten Eidfjord.

Mehr Infos gibt es hier
Hispaman: https://www.hxtri.com/en/hispaman/
Norseman: https://nxtri.com/norseman/