Alles begann damit, dass ich aus unterschiedlichen Gründen meine Teilnahme an der Halbdistanz in Geraadsbergen (Belgien) im April abgesagt hatte. Im Nachhinein betrachtet eine richtige Entscheidung.
Sehr schnell habe ich einen Ersatz am 24. September in Alcudia auf Mallorca gefunden, wo zu diesem Zeitpunkt eine Lang- und eine Halbdistanz stattfinden sollte. Gefallen hat mir die Ausschreibung: 1900m Schwimmen im Meer, 89km Rad mit 365 HM und eine flache Laufstrecke in Alcudia. Dazu später aber mehr.
Da ich noch nie ein wirklich strukturiertes Training absolviert habe, habe ich Reini gefragt, ob er mir hilft. Er hat spontan ja gesagt und hat sogar angeboten mich Vorort zu betreuen. Gleiches galt für Doro. Immer wenn etwas gezogen hat, hat sie beherzt zugegriffen und auch sie hat mich in Alcudia perfekt unterstützt. An der Stelle meinen ganz großen Dank an die Beiden.
Die Monate Juni, Juli, August und September wurden dann durch viele unterschiedlichen Trainingseinheiten, kombiniert mit den wichtigen Ruhephasen, geprägt. Neben dran noch einem Beruf nachzugehen war zeitweise etwas lästig.
Es war schon erstaunlich und auch schön zu bemerken, wie sich, auch bei einem älteren Herrn, durchaus noch Verbesserungen und Entwicklungen erzielen lassen. Selbst bei meiner Königsdisziplin, dem Radfahren, habe ich eine Steigerung gespürt. Am Größten war der Fortschritt aber beim Laufen. Ich bin zuletzt Zeiten und Distanzen gelaufen, wie seit Jahren nicht.
So sind diese 3,5 Monate sehr schnell vergangen. Auch bei der Vereinsmeisterschaft habe ich mich gut gefühlt. Es hat zwar nicht gereicht um Reini und schon gar nicht Nadja (sie hatte noch Zeit mir während des Radfahrens auf den Hintern zu hauen) zu schlagen, aber ich war ein ganzes Stück näher dran.
Der Tag des Wettkampfes rückte dann näher. Wie eigentlich immer hielt sich meine Nervosität in Grenzen und ich glaubte mich auch gut vorbereitet. Außerdem ist für die Nervosität ja Maria zuständig. Zum ersten Mal seit vielen Jahren haben wir auch unsere Räder mitgenommen. Immer etwas aufwendig, aber es hat schon etwas, auf dem eigenen Rad zu sitzen.
Auf Mallorca angekommen habe ich dann noch einige kleine Schwimm- und Laufeinheiten absolviert. In den Tagen vor dem Rennen wurde ich dann öfter auf mein Rad angesprochen. Die Frage war immer: Machen sie die kurze oder lange Distanz? Die Betonung liegt auf kurz.
Am Tag selber sind wir um 5:00 Uhr aufgestanden, damit ich noch rechtzeitig das Richtige essen konnte. Als wir dann um 6:15 Uhr das Hotel verlassen haben, hat es in Strömen geregnet und gestürmt. In der Wechselzone angekommen, kam schnell die Information, dass nicht geschwommen wird.
Es ist leicht vorzustellen, dass es hitzige Diskussionen gab, und nicht wenige sind dann auch gar nicht gestartet.
Wir haben später erfahren, dass ein Gewitter in der Nähe war, und der Veranstalter kein Risiko eingehen wollte. Das muss man natürlich verstehen und akzeptieren. So wurde dann ab 8:30 Uhr in Zweierteams alle 30 Sek. gestartet.
Das Radfahren ist für mich sehr gut gelaufen. Ich glaube, ich kann das nicht viel besser. Nach 89km und 2:48 h war ich wieder zurück. Allerdings vor dem Hintergrund, dass es nicht, wie angegeben, 365 HM, sondern deutlich über 600 HM waren.
Wechselzone war auch ok. Habe nirgendwo an den Rosen gerochen. Beim Loslaufen habe ich mich extrem wohl gefühlt. Er ging während der ersten 8 Km gut und leicht. Dann hat sich mein Körper gemeldet.
An der Stelle ist halt nicht zu vergessen, dass ich schon einen 6-stelligen Kilometerstand habe. Auf jeden Fall habe ich zunächst leichte Rückenschmerzen bekommen, die aber schnell immer unangenehmer wurden. Irgendwann wurden die Schritte kürzer und ich viel langsamer.
Die letzte Runde war dann schon eine rechte Quälerei und ich bin nach 5h 22 Min als 5. meiner Altersklasse eingelaufen.
Rechnet man fiktiv die Schwimmzeit dazu, wäre aufgrund des guten Radfahrens trotzdem eine relativ ordentliche Zeit herausgekommen. Zum 3. fehlten mir nur 9 Minuten. Das wurmt schon.
Kurzum: Ich habe da noch eine Rechnung offen und mich für das nächste Jahr schon wieder angemeldet. Habe jetzt ein Jahr Zeit, weiter am Laufen zu arbeiten und meinen Rücken in den Griff zu bekommen.
Habe übrigens den Veranstalter mal gefragt, wo die zusätzlichen 300 HM herkommen. Er hat mir zugestimmt und versichert es in der Ausschreibung für das nächste Jahr zu ändern. Mal sehen, ob er es macht.
Mir ist es egal. Ich kenne die Strecke und freue mich auf nächstes Jahr.